Montag, 13. Juli 2009

Der Familientag wird 85!


Heute vor genau 85 Jahren, am 13. Juli 1924 fand der erste Naegelsbach Familientag statt.
In München, einberufen durch Susi Zinner (geb. Naegelsbach) im Haus ihrer Mutter in der
Innstr. 26. Eingeladen waren 50 Nachfahren des Landrichters aus München und dessen weiterer Umgebung. Gekommen waren ca. 40 Angehörige.

Es sollte dann 35 weitere Jahre dauern bis der zweite Naegelsbach Familientag am 1. und 2. Mai 1959 in Erlangen folgen durfte.

Samstag, 11. Juli 2009

Fund im Internet

Wer hat schon einmal was von Johannes Benedikt Hermann Naegelsbach gehört?
Er ist das sechste Kind des Karl Wilhelm Eduard Naegelsbach, Pfarrer in Unterleinleiter (der Ururgroßvater der 7. Generation).

Also der Johannes Benedikt Hermann Naegelsbach wird in unserer Ahnentafel als Buchhändler in Hofgastein genannt. Er wurde am 13.10.1856 in Bayreuth geboren und starb am 06.10.1933. Verheiratet war er mit Appolonia Wendel.

Aber nun zum Fund. Ich habe den Namen Naegelsbach in Verbindung mit Hofgastein aus Spaß an der Freud "gegoogelt" und tatsächlich fand ich doch einen Eintrag. Bei einem Postkartensammler irgendwo in Deutschland fand sich eine Ansichtskarte von "Hofgastein und Umgebung aus der Vogelschau". Auf der Rückseite war neben einem lieben Gruß von Hermine Bachler an das Fräulein Milly vom Arbeiter Consum Verein in Soien VIII, Heimerlingplatz 2, ein ganz kleiner Vermerk, dass diese Karte aus dem Verlag des Herm. Naegelsbach in Hofgastein stammt.

Diese Karte (aus dem Jahr 1917!) musste ich natürlich sofort erwerben und ihr seht sie nun hier auf diesem Blog.








Mittwoch, 1. Juli 2009

Sommer! - Gedicht des Monats

Jetzt hat es der Sommer doch noch geschafft und manchen Leuten ist es schon wieder zu warm. Aber wie viele Tage werden wir wohl noch haben, an denen wir diese Wärme genießen können?
Also kein Jammern und kein Weh, wenn es auch noch so heiß ist.



1934 waren die Großeltern (Hans und Erna) wieder einmal in Lehengütingen und es muss wohl auch sehr heiß gewesen sein, wie das nachfolgende Gedicht aus dem Gästebuch der Weickmanns zeigt:

Sommer 1934

Trockner Wind u. Sonnenschein -
Ferienwetter ohne Frage !
Doch die Fluren trocknen ein,
Laut ertönt des Bauern Klage.

Radio spricht von Niederschlägen
Schwarze Wolken sind zur Stelle.
Doch kein Regen fällt, kein Regen.
Und am Abend wird es helle.

Radler freilich, Ferienleute,
Haben trocknes Wetter gern.
So besteig mein Rad ich heute,
Fahre weiter, in die Fern !



Samstag, 27. Juni 2009

Sommer 2009

Leider geht es wohl mit dem Sommer zurzeit nicht so toll. Denke, wir haben bis jetzt genug Regen gesehen (und gespürt). Aber die Sonne will einfach nicht so richtig rauskommen.
Aber für solche Tage gibt es ja zum Glück das Salta-Spiel! Meine Eltern sind vom Saltafieber befallen und spielen täglich.
Wer aber trotz des geradezu abscheulichen Wetters (wie es meine Großmutter Erna nannte), nach draußen geht, der kann sich zum Trost das folgende Gedicht vor Augen halten, das auf humorvolle Weise von der Wanderung von Fürth nach Puschendorf (rund 14 km) im Regen erzählt.

Fürth - Puschendorf zu Fuß 10. /11. Mai 1930

Wir ziehn gen Unterfarrnbach ran:
Ganz leise fängts zu nebeln an.
Wir wandern gegen Ritzmeshuf
Es tönt des Finken Regenruf.

Wir tappen über nasse Felder
Denn drüben winkt der Schutz der Wälder
Im Walde singt die dumme Amsel:
Wir stapfen weiter durch Geschlammsel.
Der Wald ist lang und schütz uns gut
Wir patschen durch mit gutem Mut.
Dann zeigt sich vor uns auf dem Berg
Im Regen die Veitsbronner Kerch.
Die Lerchen brüllen ohne Sinn
Wir quatschen durch den Zenngrund hin.
Von oben und von unten nass
Umspritzt uns in Veitsbronn die Strass.
Wir "kürzen ab" und waten hin
Durch nasses, hohes Wiesengrün.
Von meinem Hute fließt ein Bach;
Der Regen läßt durchaus nicht nach.
Der Strumpf der Gattin ist von Seide
Fürwahr, jetzt keine Augenweide !
Der nasse Rock patscht ihr ums Knie,
Zum Troste schnullt sie Bombili.
Nachdem wir also "abgekürzt",
Und beinah in den Dreck gestürzt,
Da endlich, am Bahnwärterhaus,
Gelangen wir zum Weg hinaus.
Dann, noch einmal durch nassen Wald,
Sind wir den Berg emporgewallt.
Nun sehen wir mit nassen Augen
Das nasse Puschendorf auftauchen.
Bald hängen bei der Mutter Kleider
Am Ofen, Strümpfe u.s.w.
Gietinger "Krapfen" und Kaffee
Bringt rasch uns wieder auf die Höh.

(Eintrag im Gästebuch der Weickmanns in Puschendorf)




Montag, 1. Juni 2009

Besuch im Kiebitzbruch

Eigentlich wusste ich ja schon sehr lange, dass es die Naegelsbachs in Mecklenburg, genauer gesagt bei Neustrelitz gibt, aber es sind halt doch über 700 km von uns hier im Süden. Aber nun haben wir unseren Pfingsturlaub auf Rügen genutzt, um auf der Rückfahrt beim Kiebitzbruch vorbeizuschauen. Dank Navi haben wir den Kiebitzbruch auch sehr schnell gefunden, ohne dieses Wunderwerk der Technik wären wir sicher etwas länger umhergeirrt. Wir hatten uns schon einige Zeit vorher angemeldet, um Hans-Hasso und Marianne auf unser Kommen vorzubereiten.

Für alle, die sich etwas in der Familie Naegelsbach auskennen, ein kleiner Ausflug in die Ahnengeschichte: Hans Hasso findet sich wie ich in der 6. Generation unserer Ahnentafel. Allerdings "treffen" wir uns erst beim Landrichter, Georg Ludwig Naegelsbach (1773 - 1826) aus Schnabelwaid wieder. Während Hans-Hassos Vorfahren in der Linie des Carl-Friedrich von Naegelsbach (1806 - 1859 Dr. h.c. Dr. phil.h.c. Univ. Prof. Erlangen) zu finden sind, stamme ich aus der Linie seines Bruders Eduard (1815 - 1880, Pfarrer in Bayreuth).

Nach unserer Ankunft saßen wir bald gemütlich bei Kaffee und Kuchen und genossen die Schönheit des Kiebitzbruch-Parkes. Zum Abendessen fuhren wir ins nahe Neustrelitz und vor dem Zubettgehen saßen wir noch bei einem Gläschen Rotwein und einem guten Gespräch zusammen.

Da unser Urlaub schon zu Ende war, mussten wir am nächsten Tag schon wieder abreisen, aber sicher war es nicht das letzte Mal, dass wir im Kiebitzbruch (www.kiebitzbruch.de) waren.

Hier gibt es Bilder von unserem Besuch
Und Bilder von unserem Urlaub auf Rügen

Salta - die Vierte!

Zum Geburtstag meiner lieben Eltern (Ende Mai und Anfang Juni) konnte ich über ebay doch noch ein fast komplettes Saltaspiel ergattern. Bei den Steinen fehlten zwei und das Brett, dass ja nicht wie das Schachbrett 8 x 8, sondern 10 x 10 Felder hat, fertigte ich selber an. (Ich war selbst überrascht, dass ich das mit hellen und dunklen Furnieren einigermaßen gut hingebracht habe).
Während unseres Rügenurlaubs hüteten meine Eltern unser Haus und die Katze Hedwig und hatten so genügend Zeit zum Salta spielen.

Gedicht des Monats

Dieses Gedicht meines Großvaters Hans zählt zu meinen Lieblingsgedichten. Geschrieben wurde es 1935 in das Gästebuch der Familie Weickmann in Puschendorf.

Sommernacht in Puschendorf

Am offenen Fenster halt ich Wacht
Und schaue in die Sternennacht
Die Wälder weithin liegen stille
Ein ferner Hund - laut zirpt die Grille

Da schleicht sich in mein sinnend Lauschen
Des fernen Schnellzugs nahend Rauschen
Schwillt an - verklingt im Wald gar fern
Fahr immer zu! - Ich bleibe gern.

Und wieder schlafend liegt die Welt
Ein Glockenschlag vom Turme fällt.
Der Wind streicht durch den Garten sacht
Dann schläft auch er ein - Gute Nacht.








Samstag, 2. Mai 2009

Vor 50 Jahren: Familientag!

Heute rief mich Heiner Emde an. Er hatte vor kurzen einen russischen Professor kennengelernt, welcher momentan an einem Werk über Altphilologie arbeitet, in dem ein ganzes Kapitel unserem Vorfahren Carl Friedrich von Naegelsbach gewidment werden soll. Auf der Suche nach einer Lebensbeschreibung des C.F.N. bin ich auf den Bericht über den 2. Naegelsbach Familientag am 1. und 2. Mai 1959 gestoßen - Also heute auf den Tag genau vor 50 Jahren.

Neben Lebensbildern von einigen unserer Vorfahren, so z. B. über den Landrichter Georg Ludwig Naegelsbach (1773 - 1826), den K.W.Eduard Naegelsbach (1815 - 1880), den Hans Eduard Naegelsbach (1838 - 1899) oder Sopie Nägelsbach, verh. Meinzolt (1859 - 1943), findet sich dort ein Rückblick auf den allerersten Familientag vom 13. Juli 1924 sowie ein detaillierter Bericht über den Verlauf des Familientages.

Natürlich, wie kann es anderst sein, wurde für den Familientag auch gedichtet. Hans Naegelsbach trug folgendes Begrüßungsgedicht vor.


Ihr Nägelsbachschen Stammsgenossen,
Und Ihr, die andrem Stamm entsprossen,
den Nägelsbächen treu vereint

mit Kind und Kindeskind erscheint:
Von fernher kommt Ihr heut gezogen
zu dieses Waldschießhauses Dach.
Sei euch der Manager gewogen
der Vetter Friedrich Nägelsbach!

Der, freundlich-ernst, mit guter Sitte,
mit wohlbemessnem, festem Schritte,
tritt hin vor der Versammlung Rund,
dem wir verdanken diese Stund.

Dank sei ihm, ihm, der ohn' Ermatten
der Sammlung schweres Werk vollbracht;
der unseres Zögerns feige Schatten

durch kühne Tag zunichte macht!

Wer zählt die Briefe, nennt die Karten,

die täglich der Erled'gung harrten.
Von seiner Stirne troff der Schweiß
Die Schreibmaschine ward schon heiß.
Oft soll er braten Extrawärschte;
Man will oft nicht, wie er wohl will.
Er seufzt: Wär' er vorbei, der Erste,

Dann wäre es auf einmal still!

Wer zählt die Vettern, nennt die Basen,
Die so noch nie beisammensaßen?
Von Erlangen, von Nürnbergs Sand,
von München, auch vom Oberland
Von Dettelsaus entleg'ner Fläche,
von Main, Rhein, weither kamen sie
Und lauschten nun, die Nägelsbäche
der Frankenheimat-Melodie


Ja, mit der Heimat in Erlangen
ist mancher Wechsel vorgegangen:

Am Rödelheim, o sich im Sand
kaum eines Reiters Hofspur fand,

da ist's heut anders: herzbetörend
schallt dort heut des Verkehrs Gesang,
er schallt, des Wandrers Mark verzehrend,
und duldet nicht der Leier Klang

Da lenk' ich lieber meine Schritte
Schloßgartenwärts, zur stillen Mitte,

und, einsam sitzend auf der Bank
denk' ich vergangener Zeiten lang.
Dort grüßt, wie einst, das Schloß herüber,
davor der Brunnen wohlbekannt;
(Der Mengin ist mir fast noch lieber;
er war ja auch ein Emigrant).

Wir Alten hier in diesem Kreise,
wir hören der Erinn'rung Weise,

manch Junger horcht wohl auf, gespannt,
wie er mit dem und dem verwandt.
Verwandte Züge mag man finden
in seines Nachbarns Angesicht,
die von der Blutgemeinschaft künden
ein andrer wieder - find't sie nicht.

Habt Ihr schon Ähnlichkeit gefunden?
Beguckt Euch! Nutzt die kurzen Stunden!

Ist's nicht so? Diese Nägelsbach,
sind halt doch kein schlechter Schlag:
Nicht jeder ist ein Führer eben,
jedoch man braucht sie in der Tat,
in Wissenschaft, Kunst, Wirtschaftsleben
im Haus, in Schule, Kirch' und Staat.


Auf dem Neustädter Friedhof in Erlangen dann, hielt Ernst Naegelsbach am Grab des Christian-Friedrich von Naegelsbach eine Rede. Hier ein Auszug aus
dieser Rede:

...bei einem Anlass wie dem unsrigen heute kann man sich
des starken Eindrucks der Vergänglichkeit der Menschen
nicht erwehren. Als Kinder haben wir uns wohl eifrig
spielend am Bächlein zu schaffen gemacht, ihm einen Damm entgegenzusetzen, oder, wenn der Regenguss niedergegangen war, versucht, das verrinnende Wasser aufzuhalten. So ist's mit dem unaufhaltsamen Vergehen des Geschehens, der Menschen, der Familien. Die Generation nach uns weiß nicht mehr viel von der, die vor uns gewesen ist. Die Gedenktafel für den großen Gelehrten (C.F. v.Naegelsbach) ist angebracht an einem Haus, das sicher die längste Zeit seines Bestehens hinter sich hat. Auch der Ruhm des Großen in der Welt vergeht. Auf den Friedhöfen hier und im Land können wir die Grabstätten vielleicht noch der 4., kaum mehr aus der 5. Generation vor uns besuchen und unterden Grabsteinen und Grabhügeln ist Erde und Staub. In majestätischer Erhabenheit redet der 90. Psalm vom Strom des Vergehens alles Irdischen, von dem ewigen Gott, der die Menschen lässet sterben und spricht: kommt wieder Menschenkinder!...

Hier gibts noch mehr Bilder vom Familientag





Freitag, 1. Mai 2009

Gedicht des Monats



Davoser Frühling

Nun trinket das Auge mit Behagen
Der breiten Wiesen saft’ges Grün.
Froh sieht es zwischen dunklen Tannen
Die lichten Lärchen bergwärts zieh’n.

Nun tönet laut aus allen Schluchten
Der jungen Bäche brausend Lied.
Auf des befreiten Sees Spiegel
In Ruh das weiße Segel zieht.

Mit Mühe auf den höchsten Graden
Hält Winter seinen weißen Thron
Nicht lange mehr dann muß er räumen
Die stolze Burg des Rhätikon

Mittwoch, 22. April 2009

Salta - die Dritte!

Zum Eintrag vom 21. März gibt es noch eine kleine Berichtigung. Ich schrieb damals: "wer solche hat, soll sie mitbringen". Natürlich waren damit nicht die Ahnen, sondern die Spiele unserer Ahnen gemeint. Aber wer noch Ahnen hat, die gerne mal wieder spielen möchten, kann diese natürlich gerne zum Familientag mitbringen.

Donnerstag, 9. April 2009

Ein Ostergedicht

Ostern in Lehengütingen 1922

Die Lerchen stiegen massenhaft
Empor zum blauen Himmel,
Die Staren schnalzten laut vor Lust
In schwärzlichem Getümmel.

Die Sträucher wurden merklich grün
Desgleich auch die Wiesen
Der Oterhas hat dieses Jahr
Schon "häftig" legen müssen.

Ja, heuer ist es Frühling doch
Im Monat März, nicht Winter
Des freut sich des Professorspaar
Und die Professors Kinder.

Des Ferienbaches letzten Trunk
Die "Alten" heute schlürfen
Fast neidlich auf die Kinderlein,
Die länger bleiben dürfen


Hans Naegelsbach


Sonntag, 5. April 2009

Salta - die zweite!

Habe diese Woche von meinem Vetter Dieter Nicol einen Schatz erhalten. Er schickte mir ein sogenanntes
"Point-Buch der gewonnen und verlorenen Salta Partien"
.

Dieses Büchlein stammt aus dem Jahr 1900! und war wohl Zubehör eines Salta Spiels meines Großvaters Hans Naegelsbach. Auf der Innenseite steht "Weihnachten 1900", war also wohl ein Weihnachtsgeschenk. Auch zu beachten ist die das Zeichen der Christlichen Studentenverbindung Uttenruthia rechts oben neben der Blume. In diesem Büchlein wurden die Plus- bzw. Minuspoints eines Spiels vermerkt, sowie die Namen der Sieger und der Besiegten. Es liest sich fast wie ein Stammbaum der Naegelsbachs. In der Fürther Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielten Hans, Agnes, Henny, Toni und Ernst Naegelsbach. Auch spielte Hans Ordolff gegen Marie Ordolff. In der Rummelsberger Zeit spielten dann Tante Henny gegen Marie Volkert, Dietrich Naegelsbach spielte gegen Onkel Ernst und Hans Pälzig spielte gegen Dietrich Nicol.
Dann blieb das Büchlein lange unbenutzt bis am 16.8.1960 Dieter Nicol gegen seine Schwester Claudia mit 33 Points gewann. Auch spielte Vater (Nicol) gegen seine Kinder und am 20.8.1960 gegen Großmama (Marie Nicol). 1962 spielten Ulrike Haberer gegen ihren Bruder Tilmann und verlor mit 23 Points.
Und so sahen dann die Einträge der Points im im Point-Buch aus:





Neben diesem Pointbuch schickte mir Dieter auch noch eine kleine Broschüre über Salta bei, welche wohl ebenfalls bei dem Spiel dabei war. (Wo das eigentliche Spiel abgeblieben ist, ist leider unbekannt).

In dieser Broschüre heißt es :

Salta.
Salta, das neueste und wohl interessanteste aller Brettspiele, hat sich im Fluge ungezählte Verehrer erobert. Seine Einführung gestaltete sich zu einem Siegeslaufe über die Erde! Schon längst macht sich das Bedürfnis nach einem neuen den Geist beschäftigenden und gleichzeitig unterhaltenden Spiele geltend, das weniger complicirt als Schach, dabei aber ebenso interessant sein sollte. Mit der Erfindung des Salta ist diesem Bedürfnis unstreitbar entsprochen worden. Salta, eine bewundernswürdige Laune menschlichen Erfindergeistes, das Familienspiel der Zukunft, hat bereits seine Interpreten in den ersten Vertretern der Fachgelehrtenwelt gefunden. Alles bewundert Salta und staunt über den Fortschritt, den das neue Spiel für den Geistes-Sport bedeutet. Kritiklos stellt es Alles, was bisher an Spielen geschaffen worden, in den Schatten, und nimmt das Interesse der gebildeten Welt für sich besonders in Anspruch. Selbst die konservativen Schachspieler, denen bis jetzt kein anderes Spiel würdig gewesen überhaupt nur beachtet zu werden, haben sich mit Salta befreunden müssen. Der berühmte Verfasser der weltbekannten Spieltheorien nennt Salta geradezu das geistreichste Spiel der Gegenwart.
Die Vorzüge des Salta-Spiels vor allen anderen Spielen beruhen vor Allem auf der Anwendung von noch nie dagewesenen eminent zähen Angriffs- und Vertheidigungsmitteln. Die Bewegungen der Truppen, welche die Kampfregeln zulassen, gewähren endlose Möglichkeiten für Kriegslisten und weitausholende Pläne. Wie einerseits das Salta-Spiel in der Kinderstube gespielt werden kann, stellt es, wenn es vollendet gehandhabt werden soll, an den Geist der virtuo0en Salta-Spieler Anforderungen, welche eine ruhige Organisation der Gedanken und systematische Geistesschärfung zur Folge haben.
Ein Blick auf die bisher erschienene Saltaliteratur genügt, um den Leser zu fesseln und in ihm die Empfindung wachzurufen, daß man es gleichsam mit Studien aus dem Generalstabe zu thun hat. Die Salta-Schlachten, die verschiedenen Offensiv- und Defensiv-Methoden, welche die Spieler bei günstigen und ungünstigen Positionen der Truppen anwenden können, die Terraineroberungen, Blockaden sind der heutigen Strategie und Taktik auf's Engste angepaßt.
Die Saltaspielregeln, trotzdem sie zu den verwickeltsten, unerschöpflichsten Varianten führen, kann wegen ihrer leichten Faßlichkeit jeder binnen wenigen Minuten erlernen. Daher hat Salta auch bei der Damenwelt wie bei der Jugend die größte Begeisterung gefunden.
Es hat sogar nach dem Urtheil bedeutender Pädagogen für die heranwachsende Jugend eine auf das zukünftige Berufsleben hin gerichtete erziehliche Wirkung.
Eine Virtuosität im Spiel entwickelt sich naturgemäß erst bei längerer Uebung. Je mehr man Salta spielt, desto mehr wird man weiter angezogen!
Ein wichtiger Faktor für den Ausweis über die Stärke der Salta-Spieler ist die Points-Abrechnung, denn jede verlorene Partie ist auf eine bestimmte Ziffer reducirbar. Daher giebt es kleine und große Siege, ehrenvolle und -- schmachvolle Niederlagen, über welche in den Pointsbüchern Statistik geführt wird.
An dem 1. Internationalen Saltaturnier 1900 in Paris haben die ersten Schachmeister der Welt sich betheiligt.
Salta wird das Spiel der ganzen Welt werden, da es den international-ökonomischen Anforderungen an ein Spiel, Erholung und Vergnügen zu bieten ohne Schädigung von Gesundheit und Geldbeutel, auf's idealste entspricht.








Samstag, 4. April 2009

Gedicht des Monats

Hochzeit Weickmann - Naegelsbach 4.4.1918*
Gedrängte Übersicht über die Festtage

Frühlingssonne, milde Luft
Starenjubel, Veilchenduft,
Schellabäsla (Tafelfreuden)
Gageli von allen Seiten
Osterhäsleins reicher Segen
Hermann muß zu Bett sich legen.
Doch der edle Dulder singt
Was ja sehr beruhigend klingt
Erste Trauung, etwas hart!
Bürgermeisters Stimme zart!
Doch der Abschied war gar schwer:
Schenken Sie bald wieder d'Ehr!
Viel Empfänge von Verwandten
Eingeladenen und Bekannten
Hält der Zug, so ist es gut,
Doch wenn nicht, ohnmächt'ge Wut
Viele Mädchen, weiß und zart
Männer wenig - Krieges Art.
Polterabend, Lautenklänge,
Altvertraute, liebe Sänge!
Hochzeitsmorgen letzte Szenen
Waschen, Bürsten, sich Verschönen
Schöner Festzug, Bauern staunen
Bäuerinnen flüstern, raunen
Trauungsfeier, volles Haus
Festgesänge, Orgelbraus.
Festmahl, völlig friedensmäßig
Hermann diesmal nicht gefräßig
Rede, Hoch- und Festgesänge
Am Claviere Wagnerklänge
Nächster Akt, Photographie
Aber fragt mich nur nicht wie!

*Hochzeit von Erna Weickmann und Hans Naegelsbach





Samstag, 21. März 2009

Salta! - Die erste!



Eureka! - Ich hab es!
Seit längerer Zeit schon bin ich auf der Suche nach dem Brettspiel Salta und nun (im dritten Anlauf) konnte ich eine Ausgabe des Spiels bei Ebay ersteigern.

Das Spiel wurde um die Jahrhundertwende erfunden und war zu dieser Zeit ein sehr beliebtes Brettspiel (s. Link auf Wikipedia, klickt einfach SALTA in der Überschrit an dann werdet ihr an WIKIPEDIA weitergeleitet).

Als ich vor Jahren die Vita meines Großvaters Hans Naegelsbach abgeschrieben habe, bin ich bei den Aufzeichnungen aus der Zeit in Windsbach auf folgendeStelle gestoßen:


"Eine Zeitlang spielten Erna und ich draußen nach dem Abendessen auch oft ‘Salta’ bis wir alle nur denkbaren Möglichkeiten dieses Spieles, oft in hitzigem Kampf, erschöpft hatten." (ca. 1924)



Jahre später machte ich mich also auf die Suche und siehe da, ich hatte Glück.

Ich werde das Spiel zum nächsten Familientag 2010 mitbringen. Vielleicht kennt es ja jemand von euch. Wie ja das letzte Mal besprochen, möchten wir an diesem Familientag die Spiele unserer Ahnen spielen. Also wer solche hat, bitte mitbringen.


Donnerstag, 5. März 2009

Nägelsbachs auf Wikipedia

Gleich zwei Naegelsbäche sind schon auf Wikipedia zu finden:




Elisabeth Nägelsbach

(* 12. Dezember 1894 in Schweinfurt; † 8. April 1984 in Nürnberg)



und




Karl Friedrich Nägelsbach
(* 28. März 1806 in Wöhrd; † 21. April 1859 in Erlangen)

Montag, 2. März 2009

Gedicht des Monats



Zum Geburtstag (von Erna Naegelsbach) 31.3.48
oder

Vor der Währung !



Sicher waren die Zeiten damals im März 1948 noch wesentlich schlimmer als in der derzeitigen Wirtschaftskrise, aber über was man sich damals zum Geburtstag freuen konnte, das zeigt das Gedicht, welches Hans Naegelsbach seiner lieben Erna zum Geburtstag verfasste:

Man lernt es, brav sich zu bescheiden
In diesen kümmerlichen Zeiten
Nimm hier die Gaben, die geringen
Nicht jeder kann halt Merlfisch bringen.

Es glänzt auf dem Geburtstagstisch
Die Ledertasche (nächst dem Fisch)
Doch fehlt darin: ein seid’nes Tuch
Und eine Flasche Wohlgeruch.

Und neben dieser Ledermappen
Liegt da - ein Fensterlederlappen
Der, sonst ein Dienstmagdattribut
ziert heut den Gabentisch recht gut.

Und schließlich auch noch schenkt man dir
‘nen wüsten Haufen Briefpapier.
Zwar fühlt sich’s an wie Löschblatt mehr.
Doch wo bring’ ich was andres her ?

Nur ein Vollkommenes wir spenden
Daß wir’s nicht schöner haben könnten
Die Schlüsselblumen wie sie sprießen
Frisch, duftig auf den Buxachwiesen.


Und auch die Wünsche sind ja echt
Die man für dich im Herzen trägt
In deinem mütterlichen Walten
Bleib’ lang uns und gesund erhalten.

Dienstag, 17. Februar 2009

Geburtstagskind des Monats



Ist das nicht ein Zufall? Zwei Naegelsbäche haben am gleichen Tag (18.2.) Geburtstag. Nur liegen die eigentlichen Geburtstage 107 Jahre auseinander.

Ich will mal dem "Älteren" von den beiden den Vortritt lassen und dem geneigten Leser hier ein Lebensbild des

Wilhelm Naegelsbach

geben, welches von seiner Tochter Anni Burchardt, geb. Naegelsbach geschrieben wurde. Entnommen habe ich dies aus dem Bericht über den 2. Naegelsbach-Familientag am 1. und 2. Mai 1959 in Erlangen.


"Mein Vater war der vierte von sieben Söhnen. Er hatte nicht die sprachliche Begabung, die bei den Naegelsbachs üblich ist, hat aber als fleißiger und tüchtiger Landwirt in seinem Beruf Freude und Anerkennung gefunden. Das was meinen Vater besonders ausgezeichnet hat, waren wertvolle Charaktereigenschaften. Selbstüchtiges Denken habe ich nie bei ihm erlebt und schweren Schicksalsschlägen gegenüber, die ihm reichlich zugeteilt waren, hat er eine bewundernswerte Tapferkeit bewiesen. So hat er die in späteren Jahren aufgetretene Geisteskrankheit (manisch-depressives Irresein) seiner Frau in teilnahmsvoller Liebe getragen und den Tod seiner beiden Söhne im August 1914, so bitter der Verlust auch für ihn war, in Ergebenheit hingenommen. Mein Vater hatte im siebzigsten lebenjahr wiederholt leichtere Schlaganfälle und da die Inflation im Sommer 1923 schon sehr fortgeschritten und die Geschäftsführung für meinen Vater nicht mehr möglich war, habe ich meine Eltern zu mir nach Berlin genommen, wo mein Vater im Januar 1924 an einem erneuten Schlaganfall starb."


Das zweite Geburtstagskind in diesem Monat kennen wir alle.
Es ist unser lieber

Hans-Georg Naegelsbach

wir wünschen dir auf diesem Weg alles Gute zum Geburtstag lieber Hansel und laden dich ganz herzlich ein, ein wenig von dir und deinen Lieben zu erzählen.

Sonntag, 1. Februar 2009

Gedicht des Monats


Zur Verlobung von
Irmingard Naegelsbach und Gerhard Liggefeldt
am 1. Febuar 1953


An guten wie an schlechten Tagen
Sah man mit einem Kind im Wagen
Um Memmingen am Graben hin
Die heilige Familie ziehn

Die Eltern, beide schlank und blond
An diesen Weg schon ganz gewohnt
Sie lassen wie halt Eltern tun
Den Blick auf ihrem Kinde ruhn.

Man sah sie auch ihr Knäblein warten
Auf mancher Bank im Grimmelgarten
Ein andermal ziehn sie zu dritt
Zum Jungwald mit beschwingtem Schritt.

Doch hört, wenn auch diese drei
So einig zieh’n an uns vorbei
Als wenn sie ‘ne Familie wären
‘s ist nicht so. Laßt’s euch erklären:

Sie ist die Schwester Irmingard
Als Tante pflegt sie treu und zart
Den kleinen Kleiber Michael
Vertritt an ihm fast Mutterstatt.

Und der als Vater uns erscheint
Der Jüngling, war bisher nur Freund
Nach dem Spaziergang unverweilt
Er ins Geschäft zum Karrer eilt.

Doch was nicht ist, kann noch gescheh’n
Seit heut ist folgendes zu seh’n
Sie gehen, wie sie lang schon gingen
Doch jetzt mit den Verlobungsringen

An diesem 1. Februar Wird,
was sie sehnlich hofften wahr.
Gerhard und Irmgard lang erprobt
Sie haben sich nunmehr verlobt

Nun wird der Gerhard Dampf drauf machen
(Als Fachmann kennt er ja die Sachen)
Daß man zu seiner Zeit auch dann
Die frohe Hochzeit feiern kann.

Und Irmingard bleib allerwegen
Auch in der Eh’ beim Kinderpflegen
Doch soll’s kein fremdes Kind mehr sein
Sie pfleg’ ihr eigenes allein.


Gedichtet vom Vater der Braut Hans Naegelsbach

Samstag, 24. Januar 2009

Geburtstagskind des Monats



Dietrich Naegelsbach

Am 6. Januar 1921 wird als zweites Kind und als erster Sohn von Hans und Erna Naegelsbach Dietrich Naegelsbach in Altensittenbach bei Hersbruck geboren.
Er verbringt seine Kindheit in Windsbach, bis die Familie 1933 nach Memmingen zieht.
Dort geht er auf das Progymnasium. 1938, nach Abschluss der Schule bewirbt sich Dietrich an der Missionsschule in Leipzig und beginnt dort 1939 sein Studium.
Im Alter von 20 Jahren meldet sich Dietrich freiwillig zum Wehrdienst und beginnt diesen im April 1941 bei der Marine. Sein erster Einsatz führt in nach Norwegen. Die folgenden Kriegsjahre ist er neben
Dänemark und Norwegen auch hauptsächlich im Norden Deutschlands eingesetzt. Im Mai 1943, als Ausbilder von Marinehelferinnen, lernt er auf der Insel Usedom seine Irmgard kennen. Ab Juni 1944 ist Dietrich auf einem Minensuchboot in der Ostsee im Einsatz. Am 19.12.1944 werden Dietrich und Irmgard in der Memminger Martinskirche getraut. Nach ein paar freien Tagen in Memmingen wird Dietrich jedoch schon wieder an die Front gerufen. Bei einem Einsatz zur Sicherung der Geleite, welche die eingeschlossenen Truppen auf Kurland versorgen, erhält sein Boot einen Minentreffer und sinkt.

Zu seinem achten Todestag schreibt sein Onkel Ernst folgendes Gedicht:

Über ein Grab hin
(Auch ein Wellengrab)

Je länger du dort bist
Um so mehr bist du hier
Je weiter du fort bist
Desto näher bei mir
Du bist mir notwendiger
Als das tägliche Brot ist
Du wirst lebendiger je länger du tot bist.

In treuem Gedenken zum 9. Januar "Er zog seine Straße fröhlich"