
Zum Geburtstag (von Erna Naegelsbach) 31.3.48
oder
Vor der Währung !
Sicher waren die Zeiten damals im März 1948 noch wesentlich schlimmer als in der derzeitigen Wirtschaftskrise, aber über was man sich damals zum Geburtstag freuen konnte, das zeigt das Gedicht, welches Hans Naegelsbach seiner lieben Erna zum Geburtstag verfasste:
Man lernt es, brav sich zu bescheiden
In diesen kümmerlichen Zeiten
Nimm hier die Gaben, die geringen
Nicht jeder kann halt Merlfisch bringen.
Es glänzt auf dem Geburtstagstisch
Die Ledertasche (nächst dem Fisch)
Doch fehlt darin: ein seid’nes Tuch
Und eine Flasche Wohlgeruch.
Und neben dieser Ledermappen
Liegt da - ein Fensterlederlappen
Der, sonst ein Dienstmagdattribut
ziert heut den Gabentisch recht gut.
Und schließlich auch noch schenkt man dir
‘nen wüsten Haufen Briefpapier.
Zwar fühlt sich’s an wie Löschblatt mehr.
Doch wo bring’ ich was andres her ?
Nur ein Vollkommenes wir spenden
Daß wir’s nicht schöner haben könnten
Die Schlüsselblumen wie sie sprießen
Frisch, duftig auf den Buxachwiesen.
Und auch die Wünsche sind ja echt
Die man für dich im Herzen trägt
In deinem mütterlichen Walten
Bleib’ lang uns und gesund erhalten.
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