Samstag, 27. Juni 2009

Sommer 2009

Leider geht es wohl mit dem Sommer zurzeit nicht so toll. Denke, wir haben bis jetzt genug Regen gesehen (und gespürt). Aber die Sonne will einfach nicht so richtig rauskommen.
Aber für solche Tage gibt es ja zum Glück das Salta-Spiel! Meine Eltern sind vom Saltafieber befallen und spielen täglich.
Wer aber trotz des geradezu abscheulichen Wetters (wie es meine Großmutter Erna nannte), nach draußen geht, der kann sich zum Trost das folgende Gedicht vor Augen halten, das auf humorvolle Weise von der Wanderung von Fürth nach Puschendorf (rund 14 km) im Regen erzählt.

Fürth - Puschendorf zu Fuß 10. /11. Mai 1930

Wir ziehn gen Unterfarrnbach ran:
Ganz leise fängts zu nebeln an.
Wir wandern gegen Ritzmeshuf
Es tönt des Finken Regenruf.

Wir tappen über nasse Felder
Denn drüben winkt der Schutz der Wälder
Im Walde singt die dumme Amsel:
Wir stapfen weiter durch Geschlammsel.
Der Wald ist lang und schütz uns gut
Wir patschen durch mit gutem Mut.
Dann zeigt sich vor uns auf dem Berg
Im Regen die Veitsbronner Kerch.
Die Lerchen brüllen ohne Sinn
Wir quatschen durch den Zenngrund hin.
Von oben und von unten nass
Umspritzt uns in Veitsbronn die Strass.
Wir "kürzen ab" und waten hin
Durch nasses, hohes Wiesengrün.
Von meinem Hute fließt ein Bach;
Der Regen läßt durchaus nicht nach.
Der Strumpf der Gattin ist von Seide
Fürwahr, jetzt keine Augenweide !
Der nasse Rock patscht ihr ums Knie,
Zum Troste schnullt sie Bombili.
Nachdem wir also "abgekürzt",
Und beinah in den Dreck gestürzt,
Da endlich, am Bahnwärterhaus,
Gelangen wir zum Weg hinaus.
Dann, noch einmal durch nassen Wald,
Sind wir den Berg emporgewallt.
Nun sehen wir mit nassen Augen
Das nasse Puschendorf auftauchen.
Bald hängen bei der Mutter Kleider
Am Ofen, Strümpfe u.s.w.
Gietinger "Krapfen" und Kaffee
Bringt rasch uns wieder auf die Höh.

(Eintrag im Gästebuch der Weickmanns in Puschendorf)




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