Dienstag, 17. Februar 2009

Geburtstagskind des Monats



Ist das nicht ein Zufall? Zwei Naegelsbäche haben am gleichen Tag (18.2.) Geburtstag. Nur liegen die eigentlichen Geburtstage 107 Jahre auseinander.

Ich will mal dem "Älteren" von den beiden den Vortritt lassen und dem geneigten Leser hier ein Lebensbild des

Wilhelm Naegelsbach

geben, welches von seiner Tochter Anni Burchardt, geb. Naegelsbach geschrieben wurde. Entnommen habe ich dies aus dem Bericht über den 2. Naegelsbach-Familientag am 1. und 2. Mai 1959 in Erlangen.


"Mein Vater war der vierte von sieben Söhnen. Er hatte nicht die sprachliche Begabung, die bei den Naegelsbachs üblich ist, hat aber als fleißiger und tüchtiger Landwirt in seinem Beruf Freude und Anerkennung gefunden. Das was meinen Vater besonders ausgezeichnet hat, waren wertvolle Charaktereigenschaften. Selbstüchtiges Denken habe ich nie bei ihm erlebt und schweren Schicksalsschlägen gegenüber, die ihm reichlich zugeteilt waren, hat er eine bewundernswerte Tapferkeit bewiesen. So hat er die in späteren Jahren aufgetretene Geisteskrankheit (manisch-depressives Irresein) seiner Frau in teilnahmsvoller Liebe getragen und den Tod seiner beiden Söhne im August 1914, so bitter der Verlust auch für ihn war, in Ergebenheit hingenommen. Mein Vater hatte im siebzigsten lebenjahr wiederholt leichtere Schlaganfälle und da die Inflation im Sommer 1923 schon sehr fortgeschritten und die Geschäftsführung für meinen Vater nicht mehr möglich war, habe ich meine Eltern zu mir nach Berlin genommen, wo mein Vater im Januar 1924 an einem erneuten Schlaganfall starb."


Das zweite Geburtstagskind in diesem Monat kennen wir alle.
Es ist unser lieber

Hans-Georg Naegelsbach

wir wünschen dir auf diesem Weg alles Gute zum Geburtstag lieber Hansel und laden dich ganz herzlich ein, ein wenig von dir und deinen Lieben zu erzählen.

Sonntag, 1. Februar 2009

Gedicht des Monats


Zur Verlobung von
Irmingard Naegelsbach und Gerhard Liggefeldt
am 1. Febuar 1953


An guten wie an schlechten Tagen
Sah man mit einem Kind im Wagen
Um Memmingen am Graben hin
Die heilige Familie ziehn

Die Eltern, beide schlank und blond
An diesen Weg schon ganz gewohnt
Sie lassen wie halt Eltern tun
Den Blick auf ihrem Kinde ruhn.

Man sah sie auch ihr Knäblein warten
Auf mancher Bank im Grimmelgarten
Ein andermal ziehn sie zu dritt
Zum Jungwald mit beschwingtem Schritt.

Doch hört, wenn auch diese drei
So einig zieh’n an uns vorbei
Als wenn sie ‘ne Familie wären
‘s ist nicht so. Laßt’s euch erklären:

Sie ist die Schwester Irmingard
Als Tante pflegt sie treu und zart
Den kleinen Kleiber Michael
Vertritt an ihm fast Mutterstatt.

Und der als Vater uns erscheint
Der Jüngling, war bisher nur Freund
Nach dem Spaziergang unverweilt
Er ins Geschäft zum Karrer eilt.

Doch was nicht ist, kann noch gescheh’n
Seit heut ist folgendes zu seh’n
Sie gehen, wie sie lang schon gingen
Doch jetzt mit den Verlobungsringen

An diesem 1. Februar Wird,
was sie sehnlich hofften wahr.
Gerhard und Irmgard lang erprobt
Sie haben sich nunmehr verlobt

Nun wird der Gerhard Dampf drauf machen
(Als Fachmann kennt er ja die Sachen)
Daß man zu seiner Zeit auch dann
Die frohe Hochzeit feiern kann.

Und Irmingard bleib allerwegen
Auch in der Eh’ beim Kinderpflegen
Doch soll’s kein fremdes Kind mehr sein
Sie pfleg’ ihr eigenes allein.


Gedichtet vom Vater der Braut Hans Naegelsbach