Mittwoch, 22. April 2009
Salta - die Dritte!
Zum Eintrag vom 21. März gibt es noch eine kleine Berichtigung. Ich schrieb damals: "wer solche hat, soll sie mitbringen". Natürlich waren damit nicht die Ahnen, sondern die Spiele unserer Ahnen gemeint. Aber wer noch Ahnen hat, die gerne mal wieder spielen möchten, kann diese natürlich gerne zum Familientag mitbringen.
Donnerstag, 9. April 2009
Ein Ostergedicht
Ostern in Lehengütingen 1922
Die Lerchen stiegen massenhaft
Empor zum blauen Himmel,
Die Staren schnalzten laut vor Lust
In schwärzlichem Getümmel.
Die Sträucher wurden merklich grün
Desgleich auch die Wiesen
Der Oterhas hat dieses Jahr
Schon "häftig" legen müssen.
Ja, heuer ist es Frühling doch
Im Monat März, nicht Winter
Des freut sich des Professorspaar
Und die Professors Kinder.
Des Ferienbaches letzten Trunk
Die "Alten" heute schlürfen
Fast neidlich auf die Kinderlein,
Die länger bleiben dürfen
Hans Naegelsbach
Die Lerchen stiegen massenhaft
Empor zum blauen Himmel,
Die Staren schnalzten laut vor Lust
In schwärzlichem Getümmel.
Die Sträucher wurden merklich grün
Desgleich auch die Wiesen
Der Oterhas hat dieses Jahr
Schon "häftig" legen müssen.
Ja, heuer ist es Frühling doch
Im Monat März, nicht Winter
Des freut sich des Professorspaar
Und die Professors Kinder.
Des Ferienbaches letzten Trunk
Die "Alten" heute schlürfen
Fast neidlich auf die Kinderlein,
Die länger bleiben dürfen
Hans Naegelsbach
Sonntag, 5. April 2009
Salta - die zweite!
Habe diese Woche von meinem Vetter Dieter Nicol einen Schatz erhalten. Er schickte mir ein sogenanntes
"Point-Buch der gewonnen und verlorenen Salta Partien".

"Point-Buch der gewonnen und verlorenen Salta Partien".

Dieses Büchlein stammt aus dem Jahr 1900! und war wohl Zubehör eines Salta Spiels meines Großvaters Hans Naegelsbach. Auf der Innenseite steht "Weihnachten 1900", war also wohl ein Weihnachtsgeschenk. Auch zu beachten ist die das Zeichen der Christlichen Studentenverbindung Uttenruthia rechts oben neben der Blume. In diesem Büchlein wurden die Plus- bzw. Minuspoints eines Spiels vermerkt, sowie die Namen der Sieger und der Besiegten. Es liest sich fast wie ein Stammbaum der Naegelsbachs. In der Fürther Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielten Hans, Agnes, Henny, Toni und Ernst Naegelsbach. Auch spielte Hans Ordolff gegen Marie Ordolff. In der Rummelsberger Zeit spielten dann Tante Henny gegen Marie Volkert, Dietrich Naegelsbach spielte gegen Onkel Ernst und Hans Pälzig spielte gegen Dietrich Nicol.
Dann blieb das Büchlein lange unbenutzt bis am 16.8.1960 Dieter Nicol gegen seine Schwester Claudia mit 33 Points gewann. Auch spielte Vater (Nicol) gegen seine Kinder und am 20.8.1960 gegen Großmama (Marie Nicol). 1962 spielten Ulrike Haberer gegen ihren Bruder Tilmann und verlor mit 23 Points.
Und so sahen dann die Einträge der Points im im Point-Buch aus:

Neben diesem Pointbuch schickte mir Dieter auch noch eine kleine Broschüre über Salta bei, welche wohl ebenfalls bei dem Spiel dabei war. (Wo das eigentliche Spiel abgeblieben ist, ist leider unbekannt).
In dieser Broschüre heißt es :
Dann blieb das Büchlein lange unbenutzt bis am 16.8.1960 Dieter Nicol gegen seine Schwester Claudia mit 33 Points gewann. Auch spielte Vater (Nicol) gegen seine Kinder und am 20.8.1960 gegen Großmama (Marie Nicol). 1962 spielten Ulrike Haberer gegen ihren Bruder Tilmann und verlor mit 23 Points.
Und so sahen dann die Einträge der Points im im Point-Buch aus:

Neben diesem Pointbuch schickte mir Dieter auch noch eine kleine Broschüre über Salta bei, welche wohl ebenfalls bei dem Spiel dabei war. (Wo das eigentliche Spiel abgeblieben ist, ist leider unbekannt).
In dieser Broschüre heißt es :
Salta.
Salta, das neueste und wohl interessanteste aller Brettspiele, hat sich im Fluge ungezählte Verehrer erobert. Seine Einführung gestaltete sich zu einem Siegeslaufe über die Erde! Schon längst macht sich das Bedürfnis nach einem neuen den Geist beschäftigenden und gleichzeitig unterhaltenden Spiele geltend, das weniger complicirt als Schach, dabei aber ebenso interessant sein sollte. Mit der Erfindung des Salta ist diesem Bedürfnis unstreitbar entsprochen worden. Salta, eine bewundernswürdige Laune menschlichen Erfindergeistes, das Familienspiel der Zukunft, hat bereits seine Interpreten in den ersten Vertretern der Fachgelehrtenwelt gefunden. Alles bewundert Salta und staunt über den Fortschritt, den das neue Spiel für den Geistes-Sport bedeutet. Kritiklos stellt es Alles, was bisher an Spielen geschaffen worden, in den Schatten, und nimmt das Interesse der gebildeten Welt für sich besonders in Anspruch. Selbst die konservativen Schachspieler, denen bis jetzt kein anderes Spiel würdig gewesen überhaupt nur beachtet zu werden, haben sich mit Salta befreunden müssen. Der berühmte Verfasser der weltbekannten Spieltheorien nennt Salta geradezu das geistreichste Spiel der Gegenwart.
Die Vorzüge des Salta-Spiels vor allen anderen Spielen beruhen vor Allem auf der Anwendung von noch nie dagewesenen eminent zähen Angriffs- und Vertheidigungsmitteln. Die Bewegungen der Truppen, welche die Kampfregeln zulassen, gewähren endlose Möglichkeiten für Kriegslisten und weitausholende Pläne. Wie einerseits das Salta-Spiel in der Kinderstube gespielt werden kann, stellt es, wenn es vollendet gehandhabt werden soll, an den Geist der virtuo0en Salta-Spieler Anforderungen, welche eine ruhige Organisation der Gedanken und systematische Geistesschärfung zur Folge haben.
Ein Blick auf die bisher erschienene Saltaliteratur genügt, um den Leser zu fesseln und in ihm die Empfindung wachzurufen, daß man es gleichsam mit Studien aus dem Generalstabe zu thun hat. Die Salta-Schlachten, die verschiedenen Offensiv- und Defensiv-Methoden, welche die Spieler bei günstigen und ungünstigen Positionen der Truppen anwenden können, die Terraineroberungen, Blockaden sind der heutigen Strategie und Taktik auf's Engste angepaßt.
Die Saltaspielregeln, trotzdem sie zu den verwickeltsten, unerschöpflichsten Varianten führen, kann wegen ihrer leichten Faßlichkeit jeder binnen wenigen Minuten erlernen. Daher hat Salta auch bei der Damenwelt wie bei der Jugend die größte Begeisterung gefunden.
Es hat sogar nach dem Urtheil bedeutender Pädagogen für die heranwachsende Jugend eine auf das zukünftige Berufsleben hin gerichtete erziehliche Wirkung.
Eine Virtuosität im Spiel entwickelt sich naturgemäß erst bei längerer Uebung. Je mehr man Salta spielt, desto mehr wird man weiter angezogen!
Ein wichtiger Faktor für den Ausweis über die Stärke der Salta-Spieler ist die Points-Abrechnung, denn jede verlorene Partie ist auf eine bestimmte Ziffer reducirbar. Daher giebt es kleine und große Siege, ehrenvolle und -- schmachvolle Niederlagen, über welche in den Pointsbüchern Statistik geführt wird.
An dem 1. Internationalen Saltaturnier 1900 in Paris haben die ersten Schachmeister der Welt sich betheiligt.
Salta wird das Spiel der ganzen Welt werden, da es den international-ökonomischen Anforderungen an ein Spiel, Erholung und Vergnügen zu bieten ohne Schädigung von Gesundheit und Geldbeutel, auf's idealste entspricht.

Die Vorzüge des Salta-Spiels vor allen anderen Spielen beruhen vor Allem auf der Anwendung von noch nie dagewesenen eminent zähen Angriffs- und Vertheidigungsmitteln. Die Bewegungen der Truppen, welche die Kampfregeln zulassen, gewähren endlose Möglichkeiten für Kriegslisten und weitausholende Pläne. Wie einerseits das Salta-Spiel in der Kinderstube gespielt werden kann, stellt es, wenn es vollendet gehandhabt werden soll, an den Geist der virtuo0en Salta-Spieler Anforderungen, welche eine ruhige Organisation der Gedanken und systematische Geistesschärfung zur Folge haben.
Ein Blick auf die bisher erschienene Saltaliteratur genügt, um den Leser zu fesseln und in ihm die Empfindung wachzurufen, daß man es gleichsam mit Studien aus dem Generalstabe zu thun hat. Die Salta-Schlachten, die verschiedenen Offensiv- und Defensiv-Methoden, welche die Spieler bei günstigen und ungünstigen Positionen der Truppen anwenden können, die Terraineroberungen, Blockaden sind der heutigen Strategie und Taktik auf's Engste angepaßt.
Die Saltaspielregeln, trotzdem sie zu den verwickeltsten, unerschöpflichsten Varianten führen, kann wegen ihrer leichten Faßlichkeit jeder binnen wenigen Minuten erlernen. Daher hat Salta auch bei der Damenwelt wie bei der Jugend die größte Begeisterung gefunden.
Es hat sogar nach dem Urtheil bedeutender Pädagogen für die heranwachsende Jugend eine auf das zukünftige Berufsleben hin gerichtete erziehliche Wirkung.
Eine Virtuosität im Spiel entwickelt sich naturgemäß erst bei längerer Uebung. Je mehr man Salta spielt, desto mehr wird man weiter angezogen!
Ein wichtiger Faktor für den Ausweis über die Stärke der Salta-Spieler ist die Points-Abrechnung, denn jede verlorene Partie ist auf eine bestimmte Ziffer reducirbar. Daher giebt es kleine und große Siege, ehrenvolle und -- schmachvolle Niederlagen, über welche in den Pointsbüchern Statistik geführt wird.
An dem 1. Internationalen Saltaturnier 1900 in Paris haben die ersten Schachmeister der Welt sich betheiligt.
Salta wird das Spiel der ganzen Welt werden, da es den international-ökonomischen Anforderungen an ein Spiel, Erholung und Vergnügen zu bieten ohne Schädigung von Gesundheit und Geldbeutel, auf's idealste entspricht.

Samstag, 4. April 2009
Gedicht des Monats
Hochzeit Weickmann - Naegelsbach 4.4.1918*
Gedrängte Übersicht über die Festtage
Frühlingssonne, milde Luft
Starenjubel, Veilchenduft,
Schellabäsla (Tafelfreuden)
Gageli von allen Seiten
Osterhäsleins reicher Segen
Hermann muß zu Bett sich legen.
Doch der edle Dulder singt
Was ja sehr beruhigend klingt
Erste Trauung, etwas hart!
Bürgermeisters Stimme zart!
Doch der Abschied war gar schwer:
Schenken Sie bald wieder d'Ehr!
Viel Empfänge von Verwandten
Eingeladenen und Bekannten
Hält der Zug, so ist es gut,
Doch wenn nicht, ohnmächt'ge Wut
Viele Mädchen, weiß und zart
Männer wenig - Krieges Art.
Polterabend, Lautenklänge,
Altvertraute, liebe Sänge!
Hochzeitsmorgen letzte Szenen
Waschen, Bürsten, sich Verschönen
Schöner Festzug, Bauern staunen
Bäuerinnen flüstern, raunen
Trauungsfeier, volles Haus
Festgesänge, Orgelbraus.
Festmahl, völlig friedensmäßig
Hermann diesmal nicht gefräßig
Rede, Hoch- und Festgesänge
Am Claviere Wagnerklänge
Nächster Akt, Photographie
Aber fragt mich nur nicht wie!
*Hochzeit von Erna Weickmann und Hans Naegelsbach
Gedrängte Übersicht über die Festtage
Frühlingssonne, milde Luft
Starenjubel, Veilchenduft,
Schellabäsla (Tafelfreuden)
Gageli von allen Seiten
Osterhäsleins reicher Segen
Hermann muß zu Bett sich legen.
Doch der edle Dulder singt
Was ja sehr beruhigend klingt
Erste Trauung, etwas hart!
Bürgermeisters Stimme zart!
Doch der Abschied war gar schwer:
Schenken Sie bald wieder d'Ehr!
Viel Empfänge von Verwandten
Eingeladenen und Bekannten
Hält der Zug, so ist es gut,
Doch wenn nicht, ohnmächt'ge Wut
Viele Mädchen, weiß und zart
Männer wenig - Krieges Art.
Polterabend, Lautenklänge,
Altvertraute, liebe Sänge!
Hochzeitsmorgen letzte Szenen
Waschen, Bürsten, sich Verschönen
Schöner Festzug, Bauern staunen
Bäuerinnen flüstern, raunen
Trauungsfeier, volles Haus
Festgesänge, Orgelbraus.
Festmahl, völlig friedensmäßig
Hermann diesmal nicht gefräßig
Rede, Hoch- und Festgesänge
Am Claviere Wagnerklänge
Nächster Akt, Photographie
Aber fragt mich nur nicht wie!
*Hochzeit von Erna Weickmann und Hans Naegelsbach
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